Der Baldeneysee in Essen
Der Baldeneysee ist ein Stausee der Ruhr im Süden der Stadt Essen. Er ist mit Abstand der größte der sechs Ruhrstauseen. Der Name wurde von dem am See befindlichen Schloss Baldeney abgeleitet.
Nach Planung in den 1920er Jahren durch den Ruhrverband und der Stadt Essen entstand zwischen Juli 1931 und März 1933 in Werden ein Ruhr-Stauwehr zur natürlichen Reinigung der Ruhr – aber auch als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Tausende von Arbeitslosen im Rahmen des Reichsarbeitsdienstes. Im März 1933 war das Stauwehr fertig gestellt, so dass die Ruhr probeweise aufgestaut wurde. Im Mai desselben Jahres nahm das Wasser-kraftwerk im Baldeneyer Stauwehr seinen Dienst auf.
Die Stauhöhe der 42,45 Meter langen und 6 Meter breiten Schleuse beträgt 8,52 Meter. Der Stauraum des Sees, mit einer mittleren Tiefe von 3,14 Metern, umfasste ursprünglich 8,3 Millionen Kubikmeter, veränderte sich aber durch Sedimentablagerung, Bergabsenkungen und zeitweiser Ausbaggerung, sodass sich heute etwa 7,5 Millionen Kubikmeter ergeben. Betreiber der Stauanlage ist heute der Ruhrverband.
Der Baldeneysee ist heute ein Wassersportparadies und Naherholungsgebiet. Am Südufer des Sees liegt Haus Scheppen, ein ehemaliges adeliges Lehnsgut aus dem 13. Jahrhundert, an dem sich heute ein Motorradtreff, ein Campingplatz und ein Yachthafen befinden. Am Ufer des Baldeneysees in Heisingen liegt ein großes Vogelschutzgebiet, welches als wichtiges Brutrevier für Haubentaucher, Kormorane, Reiher und andere bedrohte Vögel dient.
Alljährlich werden auf dem See Segelregatten mit teilweise überregionaler Bedeutung veranstaltet, darüber hinaus gibt es eine Regattastrecke für den Ruder- und Kanusport mit einer kleinen Zuschauertribüne. Hier werden Wettkämpfe bis hin zu Deutschen Meisterschaften ausgetragen.
Unser Hafen: Haus Scheppen
Als Gastlieger beim Essener Fahrtensegler- und Kanuverein EFKV, haben die Möglichkeit von dem wohl schönsten Hafen des Baldeneysees in See zu stechen.
Das Haus Scheppen ist ein ehemaliger, adliger Lehnshof der Abtei Werden im Essener Stadtteil Fischlaken. Mit bis zu 23 Unterhöfen gehörte der befestigte Hof im Mittelalter zu den größten Werdener Lehnsgütern. Seine Namensgeber waren die Herren von Scheppen, die im 14. Jahrhundert Lehnsnehmer des Hauses waren.
Die Anlage befindet sich heute im Besitz der Stadt Essen und ist frei zugänglich. Im Februar 1985 wurde Haus Scheppen in die Essener Liste der Baudenkmäler, 1994 auch in die Liste der Boden-denkmäler aufgenommen.
Das einstige Lehnsgut ist heute eine Teilruine mit rechteckigem Grundriss, die allseitig von Wassergräben umgeben ist. Diese werden durch den Baldeneysee gespeist, sind mit Holzstegen versehen und werden als Bootsanleger genutzt.